Immer wieder hört man, dass eine fettreiche Ernährung daran schuld sei, dass wir immer dicker werden. Und dass man sich daher möglichst fettarm ernähren sollte. Dass das Einsparen von Fett allerdings fatale Auswirkungen auf unseren Körper hat, ist den wenigsten bekannt. Wir brauchen nämlich Fett, um zu leben. Wozu brauchen wir Fett? Was bedeutet Fett für unsere Blutwerte? Und wie viel Fett sollten wir zu uns nehmen?

Wozu brauchen wir Fett überhaupt?

Fett ist nicht nur ein Geschmacksträger und verfeinert damit unsere Speisen, sondern Fett ist auch ein wichtiger Nährstoff, den wir für ein funktionierendes Gehirn und für leistungsfähige Muskeln brauchen. Eine fettreiche Ernährung in Kombination mit weniger Kohlenhydraten macht schlank, stärkt das Immunsystem und unterstützt die Körpervorgänge wie auch den Stoffwechsel positiv.

Macht Fett nicht fett?

Eine fettreiche Ernährung verringert den Heißhunger, da man durch einen höheren Fettanteil ein besseres Sättigungsgefühl hat, das auch länger andauert. Die Lust auf Süßigkeiten, Zwischenmahlzeiten und Kohlenhydrate ist dadurch deutlich gebremst. Diese verringerte Kohlenhydrataufnahme führt zu gesunden Cholesterinpartikeln, die für Reparaturprozesse im Körper benötigt werden. Eine fettreiche Ernährung macht also nicht fett, sondern schlank.

Wie wirkt sich eine fettarme Ernährung auf das Immunsystem aus?

Eine fettarme Ernährung schwächt Ihr Immunsystem. Um die Dickdarmschleimhaut zu kräftigen, braucht Ihr Immunsystem kurzkettige Fettsäuren (z. B. Buttersäure). Die mittelkettige Laurinsäure unterstützt das Immunsystem im Kampf gegen Grippeviren. Laurinsäure steckt wie Buttersäure im Milchfett. Am meisten Laurinsäure ist jedoch im Kokosöl enthalten. Auch Omega 3-Fettsäuren (z. B. aus Fisch und Speiseleinöl) sind wichtig für das Immunsystem.

Beeinträchtigt eine fettarme Ernährung das hormonelle System?

Eine fettarme Ernährung bewirkt ein Absinken der körpereigenen Hormonproduktion und damit eine Verlangsamung des gesamten Stoffwechsels. Eine fettreiche Ernährung dagegen sorgt für einen starken Knochenbau, eine gestärkte Muskulatur sowie für mehr Lebenslust und mehr Kreativität. In Studien mit Sportlern konnte sogar direkt nachgewiesen werden, dass durch eine fettreiche Ernährung die Bildung des Regenerationshormons Testosteron verstärkt wird.

Welche weiteren Vorteile haben Sportler durch eine fettreiche Ernährung?

Sportler profitieren zudem von einer fettreichen Ernährung, weil sie die Verletzungshäufigkeit senkt. Dies wird einerseits mit einer besseren Verwertung fettlöslicher Pflanzenstoffe begründet, die das Risiko für Übertrainingszustände verringert, andererseits wird durch Fette auch die körpereigene Vitamin D-Produktion verbessert.

Was bedeutet eine fettreiche Ernährung für die Blutwerte?

Blutgefäße sind mit Membranen ausgekleidet, die Fett brauchen. Was die Membrane schädigt und zu Arteriosklerose und Herzinfarkt führt, sind ständig erhöhte Blutzuckerwerte. Wenn Sie in Ihrer Ernährung verstärkt Fett anstelle von Kohlenhydraten zu sich nehmen, dann werden Ihre Blutgefäße geschmeidiger und sind geschützt vor Herzinfarkt. Außerdem haben Sie keine Blutzuckerschwankungen, das verbessert Ihre Konzentration und Ihre Vitalität.

Wie viel Fett ist gut für uns?

Aufgrund der aktuellen Literatur und unseren langjährigen Erfahrungen im Spitzensport empfehlen wir, mindestens 50 % der Energie durch Fettsäuren aufzunehmen. Dabei sollten Sie vor allem darauf achten, dass Sie gute Fettsäuren z. B. aus Fisch, Speiseleinöl, Milchprodukten und Olivenöl zu sich nehmen. Um nicht in die Kalorienfalle zu geraten, sollten Sie zudem kohlenhydratlastige Produkte wie Nudeln, Brot, Kartoffeln, Reis und Süßigkeiten stark reduzieren. Weitergehende Informationen zum Thema Fett finden Sie in unseren Blog-Beitrag „Fettschlau statt fettarm“.

Wie sieht die Praxis der fettreichen Ernährung aus?

  • Viel Olivenöl, Speiseleinöl und Nüsse über Salat und Gemüse
  • Anbraten mit Biokokosöl
  • Vollmilchprodukte anstelle fettarmer Milchprodukte
  • Butter statt Margarine
  • Sahne statt fettarme Sahnealternativen
  • Dunkle Schokolade (> 70 %) anstelle von Zuckerschokolade (=Milchschokolade)
Fatty Acids and Derivatives as Antimicrobial Agents Antimicrobial Agents and Chemotherapy 2(l):23-28 (1972) Kabara. J.J.. Conley. A J.- Swieczkowski. D M. Ismail, I.A . Lie Ken Jie and Gunstone, F D Antimicrobial Action of Isomeric Fatty Acids on Group A Streptococcus Journal of Medicinal Chemistry 16:1060-1063 (1973).
Antimicrobial Lipids: Natural and Synthetic Fatty Acids and Monoglycerides. Kabara. J.J., Vrable, R. and Lie Ken Jie, M.S.F Lipids 12:753759 (1977).
Toxicological, Bactericidal and Fungicidal Properties of Fatty Acids and Some Derivatives Kabara, J.J. JAOCS 56:760-767
Adam, O. et al. (1986): Effects of alpha linolenic acid in human diet on linoleic acid metabolism and prostaglandin biosynthesis. J. Lip. Res 27; 421-426.
Adam, O. (1994): Entzündungshemmende Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen. Ernährungsumschau 41, 222-225.
Blok, W. et al. (1996): Modulation of Inflammation and Cytokine Production by Dietary (n-3) Fatty Acids. Critical Review.J.Nutr. 126: 1515-1533.
Calder, P. C., & Zurier, R. B. (2001): Polyunsaturated fatty acids and rheumatoid arthritis. Current Opinion in Clinical Nutrition & Metabolic Care, 4(2), 115-121.
James, M.J.; Cleland L.G. (1996): Eicosanoids and cytokines in inflammation – effects of dietary fatty acids. International Conference on highly unsatturated fatty acids in nutrition and disease prevention. Barcelona November 1996.
Kalogeropoulos, N. et al. (2010): Unsaturated fatty acids are inversely associated and n-6/n-3 ratios are positively related to inflammation and coagulation markers in plasma of apparently healthy adults. Clinica Chimica Acta, 411(7-8), 584-591.
Kremer, J.M. et al. ( 1985): Effects of manipulation of dietary fatty acids on clinical manifestations of rheumatoid arthritis. Lancet, 184-187.
Song, C. et al. (2003): Effects of dietary n-3 or n-6 fatty acids on interleukin-1β-induced anxiety, stress, and inflammatory responses in rats. Journal of Lipid Research, 44(10), 1984-1991.
Cheruku S.R. u.a. (2002): Higher maternal plasma docosahexaenoic acid during pregnancy is associated with more mature neonatal sleep-state patterning. Am. J. clin. Nutr.,76 (3):608-13.
Crawford, M.A. (1993): The role of essential fatty acids in neuronal development: implications for perinatal nutrition. Am. J. Clin. Nutr. 57; 703.
Helland, I.B. u.a. (2003): Maternal supplementation with very-long-chain n-3fatty acids during pregnancy and lactation augments children´s IQ at 4 years of age. Pediatrics 111 (1):39-44.
Hibbeln, J.R. (20002): Seafood consumption, the DHA content of mothers´ milk and prevalence rates of postpartum depression: a cross-national, ecological analysis. J. Affect Disord., 69 (1-3): 15-29.
Ehrlich, E. (2006). Fettsäurenzusammensetzung (CLA, Omega-3-Fettsäuren) und Isotopensignatur (C) der Milch öklologischer und konventioneller Betriebe und Molkereien.
Mudrak, J. (2012). Milch ist nicht gleich Milch!
Gupta, S., A. G. Knight, S. Gupta, J. N. Keller and A. J. Bruce-Keller (2012). “Saturated Long Chain Fatty acids Activate Inflammatory Signaling in Astrocytes.” Journal of Neurochemistry

 

 

Beitrag kommentieren

 

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.