Deutsche essen im Durchschnitt etwa 60 Kilo Fleisch im Jahr. Pro Kopf. Dafür werden in Deutschland jährlich knapp 60 Millionen Schweine und fast 3,5 Millionen Rinder geschlachtet. Dass diese riesige Menge an Fleisch wohl nicht von glücklichen Weidetieren kommen kann, wird inzwischen immer mehr Leuten bewusst. Dass inzwischen aber über 98 Prozent der deutschen Fleischproduktion aus der Masttierhaltung und aus Massenschlachtbetrieben stammt, ahnen die wenigsten. Wie wirken sich die Art der Haltung und der Schlachtung auf die Fleischqualität und unsere Gesundheit aus? Wo liegt der Unterschied zwischen Massentierhaltung, Bio- und Demeter-Erzeugnissen? Und was sollte man beim Fleischkauf beachten?
Die Art der Tierhaltung bestimmt die Fleischqualität. So zeigen mehrere Studien, dass sich die Massentierhaltung negativ auf das Fettsäurenprofil des Fleisches auswirkt. Fleisch aus Massentierhaltung enthält mehr entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren und mehr Arachidonsäure sowie weniger entzündungssenkende Omega-3-Fettsäuren. Dazu werden Tiere in Massenhaltung häufig mit Antibiotika behandelt. In Deutschland ist die Antibiotikagabe zur Mast zwar seit 2006 verboten, dennoch steigt der Verbrauch von Antibiotika in der Massentierhaltung seit 2006 weiter an. Verboten wurde nämlich nur der Einsatz von Antibiotika zur schnelleren Erreichung der Schlachtreife, nicht aber die Gabe bei Bedarf. Aufgrund der immer stärker werdenden Technisierung und der nicht artgerechten Haltung sind die Tiere allerdings mittlerweile so häufig krank, dass sie durchgehend Antibiotika erhalten.
Auch für uns hat das Folgen: So erhöht Fleisch aus Massentierhaltung aufgrund des hohen Gehaltes an Arachidonsäure und an Antibiotikarückständen die Entzündungsreaktionen in unserem Körper und legt so den Baustein für viele Krankheiten. Die großen Mengen an Antibiotika führen einerseits dazu, dass Erreger resistent werden und nicht mehr durch solche Medikamente bekämpft werden können. Zum anderen beschädigen die Antibiotika unsere Darmflora und damit unsere Abwehrkräfte. Durch den Mangel an „guten“ Bakterien kann sich unser Körper dann nicht mehr vor Krankheitserregern schützen. Auch die Verdauung verschlechtert sich, und auch Allergien werden zunehmend mit einer Störung im Abwehrsystem in Verbindung gebracht. Außerdem beeinflussen Störungen der Darmflora auch unsere Psyche.
Der Unterschied zwischen Fleisch aus Massentierhaltung, Bio- und Demeter-Qualität liegt darin, dass Tiere, die nach Bioland- und Demeter-Richtlinien aufwachsen, deutlich mehr Platz zur Verfügung haben, besseres Futter und nur selten Antibiotika bekommen. Dadurch ist Bioland- und Demeter-Fleisch deutlich gesünder. Es enthält keine Antibiotikarückstände, weniger Stresshormone und besitzt eine bessere Fettsäurenzusammensetzung. Wenn es allerdings um die Schlachtung geht, werden alle Tiere in denselben Schlachtbetrieben zu Fleisch verarbeitet.
Unterschiede in der Tierhaltung am Beispiel von Mastbullen (Quelle: provieh)
Mastbulle, über 220 kg | Konventionell | Bioland | Demeter |
Platz | 1,8 m², Vollspaltenboden erlaubt | Einstreu aus Stroh oder Späne sind Pflicht | 4 m² Stall und 3 m² Auslauf, Weidehaltung ist flächenabhängig |
Antibiotika | Nach Bedarf | 1 mal im Jahr erlaubt | Nur in besonderen Fällen (Homöopathie bevorzugt) |
Fütterung | meist gentechnisch verändertes Kraftfutter aus Soja und Weizen, Silage, Gras | gentechnikfreies Biofutter aus Gras, Soja und Weizen, 50 % Futter vom eigenen Betrieb | gentechnikfreies Demeterfutter aus Gras, Soja und Weizen, mind. 50 % Futter vom eigenen Betrieb |
Schlachtung | konventionell | konventionell | konventionell |
Sonstiges | Enthornung zulässig | Enthornung zulässig | Enthornung verboten |
Weide | Nicht gefordert | Weidehaltung bevorzugt, aber nicht Bedingung, Anbindehaltung im Ausnahmefall mit Genehmigung möglich | Weidehaltung bevorzugt, aber nicht Bedingung, Anbindehaltung möglich |
Transport | Nicht begrenzt, es gilt die Transportverordnung | Max. 200 km / 4 Std. | Max. 200 km |
Nicht nur Massentierhaltung bringt Nachteile für die Tiere und unsere Gesundheit. Auch die Vorgänge bei der Schlachtung in einem konventionellen Schlachtbetrieb sind problematisch. So werden die Tiere zunächst auf kleinstem Raum zum Schlachtbetrieb transportiert. Dort werden sie dann betäubt und getötet . Großbetriebe schlachten inzwischen bis zu 1500 Tiere pro Stunde. Der Transport und die Umstände bei der Betäubung lösen bei den Tieren Stress aus, und diese Stresshormone finden sich dann im Fleisch wieder. Leider ist es auch so, dass die Betäubung nicht immer gelingt. So gehen Experten davon aus, dass etwa 1 Prozent der Tiere nicht richtig betäubt werden. Bei 60 Millionen Schlachtungen im Jahr bedeutet dies, dass jährlich knapp 600 000 Rinder und Schweine bei lebendigem Leib ausgeblutet werden. Kleinschlachtungen mit einer überschaubaren Schlachtungszahl (z.B. Uria Weideschlachtung) wären deshalb aus ethischen Gründen Großschlachtungseinrichtungen vorzuziehen.
Wer gutes Fleisch kaufen möchte, sollte darauf achten, dass das Fleisch von einem regionalen Bauern stammt. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass der Bauer seine Tiere draußen herumlaufen lässt und kein gentechnisch verändertes Futter gibt, also ein Biobauer ist. Im Supermarkt sollte man Bio- oder Demeterfleisch aus Deutschland den Vorzug geben. Fazit: Gutes Fleisch ist teurer, doch wer seinen Fleischkonsum auf zweimal pro Woche reduziert, kann sich auch das teure Fleisch leisten.
© Forschungsgruppe Dr. Feil
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