Kaffee macht uns nicht nur wach und munter, sondern schützt uns gleichzeitig auch vor Krebs und Alzheimer. Mit diesen Eigenschaften hat er sich seinen Platz bei den gesündesten Lebensmitteln der Welt redlich verdient. Für was ist Kaffee eigentlich alles gut?

Kaffee zählt zur Flüssigkeitsmenge

Jahrelang wurde Kaffee zu Unrecht nachgesagt, dass er entwässern würde. Das ist zwar bei Kaffeeneutrinkern tatsächlich der Fall, diese Wirkung verflüchtigt sich jedoch nach kurzer Zeit. Somit kann man den täglichen Kaffee, nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, getrost zur Flüssigkeits-Tagesmenge dazurechnen.

Kaffee schützt vor Krebs, Alzheimer und Parkinson

Erst vor kurzem wurde in den USA eine neue Studie veröffentlicht, die belegt, dass Kaffee einen Schutzeffekt gegen Krebs in Brust, Blase, Niere, Darm und Leber, sowie gegen Altersdiabetes hat. Speziell für Kaffee wurde auch ein harnsäuresenkender Effekt nachgewiesen. Auch eine Anti-Alzheimer Wirkung wurde dem Kaffee bestätigt, da er hirnanregend wirkt. Mehrere Studien zeigten dass Kaffee auch vor Parkinson schützt.

Kaffee als Basenspender

Bei Urintests nach Kaffeegenuss zeigte das Indikatorpapier immer, dass vermehrt Säure enthalten ist. Daraus wurde vorschnell gefolgert, dass Kaffee eine saure Stoffwechsellage verursacht. Physiologisch ist jedoch genau das Gegenteil der Fall: durch den Kaffee-Konsum gelingt es dem Körper, vermehrt bereits vorhandene Säure auszuscheiden. Kaffee ist somit wie der grüne Tee oder wie Gemüse ein wertvoller Basenspender.

Kaffee lieber mit Koffein

Eine aktuelle niederländische Studie aus dem Jahr 2010 bestätigt Kaffeetrinkern (bei einem Genuss von 2-4 Tassen pro Tag) einen Schutz vor Herzinfarkt. Fünf Jahre davor konnte in einer groß angelegten amerikanischen Studie bereits gezeigt werden, dass koffeinhaltiger Kaffee keine negative Wirkung auf Blutdruck, Pulsfrequenz, Blutzuckerspiegel und Cholesterinwerte hatte. Dagegen stiegen bei der Gruppe, die den entkoffeinierten Kaffee getrunken hatte, Risikofaktoren für Arteriosklerose an. Dies bedeutet, dass generell koffeinhaltiger Kaffee getrunken werden sollte. Zu viel Koffein schadet jedoch auch: es erhöht die Nervosität und bewirkt einen Kalziumverlust über den Urin. Koffeinkapseln sind abzulehnen, da hier die vielen anderen Wirkstoffe aus dem Kaffee fehlen und reine Koffeinkapseln die Insulinproduktion antreiben können.

Bei Risikofaktoren für Herzerkrankung: Kaffeefilter benutzen

Wenn Risikofaktoren für eine Herzerkrankung vorliegen, könnten Filterkaffee bzw. Kaffee-Pads besser sein, da sogenannte Diterpene aus dem Kaffee herausgefiltert werden. Diese Diterpene können vorgeschädigte Blutgefäße belasten. Menschen mit gesundem Herz und Blutgefäßen können auch ungefilterten, diterpenhaltigen Kaffee ohne Risiken trinken.

Kaffeetrinker sollten jedoch folgende zwei Einschränkungen kennen: Kaffee sollte nach 16 Uhr nicht mehr regelmäßig getrunken werden, da dies den Tiefschlaf stört. Personen, die Koffein nur langsam abbauen können (und das sind fast 50 %), sollten entsprechend nur morgens Kaffee trinken. Weiterhin erhöht Kaffee auch die Anspannung im Körper. Dies ist wohl vor einer sportlichen Belastung zur Aktivierung des Fettstoffwechsels sinnvoll. Aber ohne entsprechende Bewegung z.B. bei ständig sitzender Tätigkeit im Büro wirkt dies stressfördernd.

Tipp: nach dem Kaffeetrinken immer eine 5 minütige Aktiveinheit durchführen — z. B. Tabata, Liegestützen, Treppensteigen, …

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