>Bio oder nicht Bio … das ist die Frage, die wir uns häufig im Supermarkt stellen. Mit diesem Beitrag möchte ich Ihnen diese Entscheidung in Zukunft leichter machen. Ebenso gehe ich auf Bioqualitäten ein („Bio ist nicht Bio“).

Bio ist preiswerter als nicht Bio

Obwohl biologische Milchprodukte derzeit ca. 10-20 %, Kartoffeln 20-30 % und andere Lebensmittel ca. 30 % teurer sind als konventionelle Produkte ist Bio günstiger. Wenn wir nämlich Inhaltsstoffe in Relation zum Preis setzen, sehen wir, dass wir bei Bio wesentlich mehr für unser Geld bekommen.
Bioprodukte enthalten nämlich laut der der britischen unabhängigen Food Standards Agency 13 % mehr Proteine, 38 % mehr Flavonoide und 54 % mehr Betacarotine, auch der Spurenelementgehalt ist in Bioprodukten deutlich höher. Die bessere Nährstoffbilanz von Bio- gegenüber konventionellen Produkten, gilt auch im Discounter und ist somit unabhängig vom Vertriebsweg.

Bio Milch stärkt das Immunsystem und schützt uns vor Krebs

Nach EU-Studien hat Bio-Milch 10 -70 % mehr Omega-3 Fettsäuren. Je höher der Anteil an Rauhfutter (Gras, Heu) und je mehr Weidegang desto höher der Omega-3 Gehalt. Bioobst und Biogemüse können bis zu 90 % mehr Vitamin C enthalten. Gleichzeitig ist der Schadstoffgehalt (Cadmium, Nickel) bei Bioware generell deutlich niedriger – die Pestizidbelastung liegt bei null. Die deutlich höheren Vitalstoffwerte von Biomilch, Bioobst und Biogemüse oder auch von Biowein stärken das Immunsystem und schützen uns vor Krebs.

Bio Obst und Gemüse schmeckt besser

Ökologisch erzeugtes Obst und Gemüse hat einen intensiveren Geschmack. Generell sollten Sie alles, was Sie mit Schale bzw. alles, was Sie als gesamtes Lebensmittel essen, zukünftig aus Bioanbau stammen: Obst (besonders Äpfel), Kartoffeln und Gemüse. Wenn Sie Gewürze und Kräuter gegen Entzündungen und Schmerzen in höheren therapeutischen Mengen einsetzen, sollten Sie ebenfalls auf Bio-Qualität setzen.

Wie ist es mit Biofleisch?

Nach einem TEST-Bericht gibt es im Geschmack keinen Unterschied zwischen Biofleisch und konventionellem Fleisch. Ob das so ist, kann ich nicht sagen, da ich zu wenig Fleisch esse. Generell bevorzuge ich Biofleisch oder Fleisch vom Hofbauern. Im Supermarkt kaufe ich jedoch hin und wieder auch Fleisch, wenn mich ein schönes Stück anmacht oder wenn ich nicht in den Bioladen gekommen bin. Fleisch im Sonderangebot kaufe ich nicht, da mir hier die Wahrscheinlichkeit für unerwünschte Mastmittel, Antibiotika und Hormone zu hoch ist.

Bio schützt die Umwelt

Biologische Erzeugung steht im Einklang mit der Natur und allein aus diesem Grunde sollten Sie diese Erzeugungsform unterstützen.

Bio ist nicht Bio

Sicherlich ist es Ihnen auch schon aufgefallen, dass Bioprodukte von Demeter, Bioland oder Naturland einen höheren Preis wie Bioprodukte vom Discounter haben. Dies liegt an den höheren Qualitätsansprüchen dieser Verbände. Oft sind es kleinere Biobetriebe, die unter diesen Labels produzieren. Vom Kunden wird häufig zwischen Bio-Discounter und Bio-Qualitätslabels nicht unterschieden. Daher ist es fraglich, ob diese Verbände bestehen können.

Ich achte bei Bio hauptsächlich auf die Herkunft. Für mich ist ein biologisches Speiseleinöl aus Argentinien (wie beim Alnatura in Tübingen angeboten) durch den weiten Transportweg nicht mehr biologisch. Achten Sie daher besonders auf regionale Bioware. In Fällen von ökologischen Unsinnigkeiten, wie am Beispiel argentinisches Bio-Leinöl im Alnatura aufgezeigt wurde, sollten Sie die Marktleiterin nach regionalen Alternativen fragen. Im Falle des Speiseleinöls ziehe ich das regionale konventionelle Speiseleinöl aus der Dusslinger Mühle (bei Tübingen) vor. Hier kenne ich den Hersteller selbst – Herr Steinhilber presst mindestens zweimal pro Monat frisch und das Leinöl schmeckt um Klassen besser als das Bioleinöl aus Argentinien.

Wie halten Sie es mit Ihrem Bioverzehr? Achten Sie auf Bioprodukte?

Ich freue mich auf Ihre Antworten – Ihr Dr. Wolfgang Feil

Literatur:
Langenfelder, V. (2007): Vortrag auf der Biofach: Zwischen Premium und Diskount.
UK FSA-publication, October, 2009.
Niggli, U. (2009): QLIF: Fünf Jahre EU-weite Forschung zum Ökolandbau. Abschlussbericht.
Fleisch: Bio versus konventionell: Schweine würden Bio kaufen. TEST, 11, 2003.

 

 

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