Wer, wie derzeit unsere Nationalelf, unter größtem Druck Erfolg haben will, sollte positiv denken. Nur wer positiv denkt, kann sich weiter entwickeln und wird erfolgreich. Wenn Sie sich dagegen dauerhaft mit negativen Gedanken und schlechten Gefühlen aufhalten, werden Sie nur das erreichen, was Sie nicht wollen.
Wie sieht es mit Ihnen aus? Können Sie der Nationalelf im täglichen Leben Paroli bieten?

Machen Sie den Selbsttest:

Sind Sie ehrgeizig und visieren große Ziele an? Wie fühlen Sie sich dabei und welche Gedanken haben Sie, wenn Sie merken, dass Ihr Ziel schwer erreichbar ist oder sogar unerreichbar? Bleibt Ihnen dann genügend Kraft, um Ihren Kurs zu halten?
Vor allem: Wie gehen Sie in dieser Situation mit sich selber um? Bleiben Sie Ihr Freund oder beschimpfen Sie sich wegen Ihrer Unfähigkeit?

Konnten Sie alle Fragen positiv beantworten? Wirklich? Zu jeder Zeit? Wenn nicht, dann wäre das erstmal eine völlig normale Reaktion – normales Verhalten ist aber nicht immer gleich optimales Verhalten! Mit dem 4-Ebenen-Modell aus Denken, Fühlen, Körper und Verhalten möchte ich Ihnen zeigen, was normal von optimal unterscheidet.

Das 4-Ebenen-Modell aus Denken, Fühlen, Körper und Verhalten

Das 4-Ebenen-Modell, von dem österreichischen Sportpsychologen ALOIS KOGLER auch als psychologisches Quadrat bezeichnet, zeigt die Punkte, an denen ich in der Zusammenarbeit mit Spitzensportlern und Führungskräften aus der Wirtschaft ansetze. Wenn Sie die Fähigkeit entwickeln, die Prozesse auf den vier Ebene sensibel wahrzunehmen und sie dann trainieren, diese Prozesse willentlich zu Ihrem Vorteil zu beeinflussen, dann haben sie den Schlüssel dafür, Ihr Können auch unter größtem Druck abzurufen.

Abb.1: Das psychologische Quadrat (modif. nach Kogler 2006, S. IX)

Das 4-Ebenen-Modell ist so aufgebaut, dass auf der Ebene des Denkens bewusste Prozesse wie z.B. Wahrnehmen, Erinnern, Lernen, Verstehen und Problemlösen ablaufen. Die Ebene des Fühlens beschreibt Prozesse, die unbewusst ablaufen und Emotionen unterschiedlichster Art wie z.B. Freude, Wut, Ärger oder Angst hervorrufen. Die dritte Ebene, die Ebene des Körpers hängt eng mit den Gefühls- und Gedankenprozessen zusammen. So ist z.B. Angst begleitet vom schnellen Herzklopfen und einer körperlichen Anspannung, und der Gedanke an ein leckeres Essen lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Das menschliche Verhalten schließlich ist das Produkt aus dem gegenseitigen Zusammenspiel zwischen Denken, Fühlen und den körperlichen Reaktionen.

So bestehen Sie in extrem Situationen

Was heißt das aber nun für Ihr Wohlbefinden und Ihre Leistungsfähigkeit? Negative Gedanken rauben ihnen nicht nur geistige Power, sondern führen automatisch zu schlechten Gefühlen. Schlechte Gefühle schränken Ihre körperlichen Leistungsmöglichkeiten unmittelbar ein und letztendlich sind sie damit nicht mehr in der Lage, so zu handeln, wie sie es mit voller Power eigentlich könnten. Vor allem in einer Stresssituation, in der Sie all Ihre Leistungsfähigkeit brauchen, um sie zu meistern, berauben Sie sich Ihrer Möglichkeiten, wenn Sie sich negativen Gedanken und schlechten Gefühlen hingeben.

Im Umkehrschluss bedeutet dies: wollen Sie selbst in den extremsten Situationen und unter den ungünstigsten Bedingungen bestehen, so kann Ihnen das nur durch anhaltend optimistische Gedanken und positive Gefühle gelingen. Dass das eine Herkulesaufgabe ist und die `normale´ menschliche Reaktion bei Schwierigkeiten auf den Kopf stellt, steht außer Frage.

Mit welchen mentalen Kniffen Sie den `Turn-around´ trotzdem schaffen können, werden ich Ihnen im nächsten Beitrag erklären.

Ihr Gernot Emberger

Literatur zum ersten Teil:
Kogler, A. (2006) Die Kunst der Höchstleistung
Schwarz A.A.; Schweppe, R.P. (2009) NLP-Praxis

 

 

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