Ein Tag ohne Rosmarin ist ein verlorener Tag: Das war nicht nur in der Antike so, sondern gilt auch heute noch im 21. Jahrhundert. Traditionell wird Rosmarin innerlich gegen Verdauungsbeschwerden angewendet, äußerlich als Bestandteil von Massageölen zur Durchblutungsförderung und Muskelentspannung. Doch die aromatischen schmalen Blätter des immergrünen Strauchs aus dem Mittelmeerraum können noch mehr: Rosmarin belebt, steigert die Leistungsfähigkeit des Gehirns, schützt vor Krebs, greift Bakterien und Viren an und kräftigt Herz und Blutgefäße. Welche Inhaltsstoffe machen den Rosmarin so besonders?

Die wertvollen Inhaltsstoffe des Rosmarins

Wie jedes Heilkraut enthält Rosmarin eine Vielzahl an Inhaltsstoffen. Besonders wertvoll sind die Wirkstoffe Cineol, Carnosol, Rosmanol und die Rosmarinsäure.

Cineol steigert die Gehirnleistung und stärkt das Immunsystem
Rosmarin macht wach, erhöht das Erinnerungsvermögen, lässt Sie schneller denken, hemmt das Absterben von Neuronen und schützt damit vor Alzheimer und Parkinson. Dieser Effekt wird besonders dem ätherischen Öl-Wirkstoff Cineol zugeschrieben – zu Teilen auch dem Carnosol und der Carnosolsäure. Kein Wunder also, dass Studenten im antiken Griechenland für geistige Leistungsfähigkeit vor Prüfungen Rosmarinbüschel im Haar oder hinter dem Ohr trugen. Cineol senkt zudem das Stresshormon Cortisol und ist als Bronchienbalsam sowie als Wirkstoff für das Immunsystem bekannt.

Carnosol wirkt gegen Krebs
In mehreren Studien zeigte Rosmarin auch eine starke Aktivität gegen Krebszellen. Diese Wirkung wird hauptsächlich dem Carnosol zugeschrieben und ist bereits bei Brust-, Dickdarm-, Leber-, Magen-, Prostata- und Blutkrebs bestätigt.

Rosmanol neutralisiert Bakterien und Viren
Durch den Wirkstoff Rosmanol hilft Rosmarin auch gegen Lebensmittelkeime wie Schimmel, Candida, Staphylococcus aureus oder Listerien. Daher eignet sich Rosmarinöl gut als Reisemedizin, denn so kann man, falls verdorbene Lebensmittel gegessen wurden, schnell nachhelfen und die Lebensmittelkeime neutralisieren. Auch Erkältungs- oder Herpes-Viren haben keine Chance gegen Rosmanol.

Rosmarinsäure kräftigt Herz und Blutgefäße
Dank der enthaltenen Rosmarinsäure, die ein hohes antioxidatives Potential hat und leicht entwässernd wirkt, kräftigt Rosmarin auch Herz und Blutgefäße.

So integrieren Sie Rosmarin in Ihren Alltag

Optimal ist es, wenn Sie frischen Rosmarin verwenden, aber auch getrocknet oder als ätherisches Öl tut er seine Wirkung. Tipp: Kaufen Sie sich einen frischen Rosmarinstrauch und essen Sie täglich 10 Rosmarinblätter. Rosmarin passt hervorragend zu Gemüse, Salat und Fleischgerichten. Für Reisen sowie als schnelle Lösung können Sie sich Rosmarinöl aus der Apotheke besorgen und Virus- und Bakterienattacken mit 5 bis 10 Tropfen Rosmarinöl auf einem Teelöffel Honig schon im Ansatz ersticken.

Auf einen Blick:

Rosmarin stärkt das Immunsystem, steigert die Gehirnleistung, greift Keime, Bakterien und Viren an und kräftigt Herz und Blutgefäße. Essen Sie daher täglich 10 Rosmarinblätter und nehmen Sie Rosmarinöl mit auf Reisen.

ACHTUNG!
Rosmarin hat eine abtreibende Wirkung. Daher sollten Schwangere keine größeren Mengen Rosmarin zu sich nehmen. Aufgrund der starken Wirkung auf die Schleimhäute sollten auch Asthmatiker mit Rosmarin vorsichtig sein. So ist Rosmarin als Gewürz für Asthmatiker empfehlenswert, auf unverdünntes ätherisches Rosmarinöl sollten Asthmatiker allerdings verzichten.

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